Kanzelrede in der Altenkirchener Christuskirche (Okt. 2000)
Dies ist meine 3.000ste Veranstaltung, aber die erste in einer Kirche. Es fällt mir nicht ganz leicht, jetzt hier zu stehen, und ich bin froh, so viele bekannte Gesichter zu sehen.
Nein, es macht mir gar nichts aus, öffentlich Stellung zu beziehen oder vor vielen Menschen zu reden. Schließlich ist das Teil meines Berufs. Trotzdem ist dies eine ganz besondere Situation. Dieser Raum ist nicht wie jeder andere.
Eigentlich müßte es mir leicht fallen. Ich bin doch katholisch erzogen worden, habe jeden Sonntag die Kirche besucht, habe an den lieben Gott geglaubt und alles getan, um in den Himmel zu kommen. Und genau damit fangen die Probleme an. Eine Stelle aus dem Matthäus-Evangelium blieb mir aus frühester Kindheit haften.
Ich habe sie nie vergessen:
Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Das empfand ich schon als kleiner Junge als revolutionär. Es war wie ein Putschversuch gegen alles, was ich kannte. Wuchs ich doch in dem Bewußtsein auf, daß es darum geht, das Gegenteil zu erreichen: nämlich endlich kein Kind mehr zu sein. Groß zu werden. Erwachsen! Ich verstand das nun so, daß die Erwachsenen werden sollten wie die Kinder. Das gefiel mir. Schließlich war ich ja ein Kind. Doch ich kannte keinen Erwachsenen, der diesen Versuch unternahm. Kindische Erwachsene kannte ich. Dumme Erwachsene. Gedankenlose und brutale. Sie hatten Ziele. Meistens drehte es sich dabei um Geld. Als ich im Zirkus einen Clown erlebte, glaubte ich, daß der diesen Versuch unternimmt. Ich habe ihn geliebt und eine Weile überlegt, ob ich nicht selbst Clown werden sollte. Dann entschied ich mich doch, Schriftsteller zu werden.
Als ich meine erste Beichte abgelegt hatte, ergriff mich danach ein Glücksgefühl, wie ich es später kaum noch erlebt habe. Etwas Rauschhaftes. Ich fühlte mich leicht und absolut frei. Ich glaubte, daß dies der richtige Moment zum Sterben sei. Wenn ich nämlich jetzt sterben würde, so käme ich in den Himmel. So hatte ich den Pastor verstanden. Ja, man kann darüber lachen, doch was dann geschah, war schlimm. Ich lief nach draußen und schloß die Augen. So, mit geschlossenen Augen, rannte ich über die Straße. Immer wieder. Hin und her. Ich hörte Autos hupen und Reifen quietschen. Sollte doch der liebe Gott entscheiden, ob er mich jetzt zu sich in den Himmel nimmt oder nicht.
Eine ältere Dame, deren Namen ich nicht weiß, rettete mich. Sie packte mich einfach, zerrte mich von der Straße und weckte mich mit zwei schallenden Ohrfeigen. Heulend rannte ich weg. Jetzt mit geöffneten Augen. Die Welt hatte mich wieder. Ich wollte doch so gerne in den Himmel kommen, ein Engelchen werden und Gott nah sein. Stattdessen bekam ich nur zwei Ohrfeigen. Man muß von Glück reden, daß mir nicht mehr passiert ist.
Nun kann man sagen, dies war ein Mißverständnis. Ein schreckliches vielleicht sogar. Nur, ich glaube, daß es Mißverständnisse eigentlich gar nicht gibt. Es muß jeder etwas auf seine Weise verstehen dürfen. Nur Herrschsüchtige verlangen, daß man etwas nur auf eine, nämlich ihre, Weise verstehen darf. Ich hab das damals eben so verstanden.
Als ich später im Religionsunterricht davon berichtete und reinen Herzens Fragen nach Gott und Tod stellte, griff der unterrichtende Pastor zu einer damals recht beliebten Erziehungsmethode: Ich mußte nach vorne kommen, mich vor die Klasse stellen, die Finger ausstrecken, und dann schlug er mit einem Rohrstock über meine Finger. Wer vor Angst zurückzuckte, kriegte zwei Schläge. Damit pflanzte der Pastor den Keim tiefen Mißtrauens in mein Herz gegen schöne Worte. Völlig egal, ob von der Kanzel gesprochen oder im Parlament.
Ich habe von dem prügelnden Priester einiges gelernt. Zum Beispiel, daß man mit Gewalt nicht unbedingt erreicht, was man will, sondern oft genau das Gegenteil. Wer geprügelt wird, weil er etwas Bestimmtes denkt, denkt danach nicht einfach etwas anderes. Sondern verschweigt es höchstens. Dies gilt übrigens auch für Noten in der Schule. Mit schlechten Noten bringt man Schüler nicht dazu,
etwas anderes zu denken.
Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Für mich heißt das immer noch: Von den Kindern lernen. Als wir Babys waren, hatten wir ein tiefes Wissen über das, was wir brauchen. Wenn die Menschen so klein sind, schlafen sie, wenn sie müde sind, essen, wenn sie Hunger haben. Später haben sie Schlafstörungen und Eß-Brech-Sucht. Dann braucht man endlose Therapien, um das angeborene alte Körperbewußtsein wiederzuerlangen.
Wir müssen wieder lernen, zu werden wie die Kinder.
Wenn ich in den Schulen bin und den Kindern meine Geschichten vorlese, passiert immer das Gleiche: Die Kinder verstehen mich sofort. Die Erwachsenen brauchen oft ein bißchen länger, einigen erschließt sich so ein Text niemals. Dabei hatten sie doch geglaubt, dies sei nur Kinderliteratur. Witzig. Quatsch. Ihnen, ihrer Stellung in der Gesellschaft und ihrer Bildung unangemessen. So was lesen sie doch nicht. Und dann merken sie plötzlich, das die Kinder etwas davon haben, um das sie sie beneiden: Kinder gehen mit in einer Geschichte, identifizieren sich, werden zu einer der handelnden Personen. Erwachsene, die das kleine Kind in sich noch spüren, erleben oft dasselbe. Dies sind Glücksmomente.
Es gibt eine Geschichte über den kleinen Piraten Johnny Mayer. Die möchte ich Ihnen gerne vorlesen. Sie löst regelmäßig viel Heiterkeit aus und Lachen, aber dann am Ende eine eigenartige Betroffenheit. Manchmal kommen Tränen bei den Kindern. Zwischenrufe. Sie wollen von mir wissen, ob es so etwas wirklich gibt. Eine Therapeutin hat mir erzählt, daß sie mit dieser Geschichte Gruppentherapien für Suchtkranke beginnt. Sie sagt, dadurch würden sie emotional geöffnet und sich ihrer Bedürftigkeit bewußt.
AUCH PIRATEN BRAUCHEN HAUSTIERE
Er hieß Johnny Mayer und war der jüngste Pirat an Bord. Er war gerade erst sieben geworden, aber er spuckte schon weiter als sein Vater, der Kapitän. Statt Kautabak zu lutschen wie die anderen, biß er auf Lakritzstangen herum. Statt mit Pulver füllte er seine Pistole mit einer Mischung aus Wasser und Tinte.
Andere Kinder in Johnnys Alter haben vielleicht ein Meerschweinchen oder einen Kanarienvogel, einen Hamster oder einen Wellensittich. Johnny hatte Haie und Möwen.
Andere Kinder halten ihre Tiere in kleinen Käfigen. Johnnys Tiere waren frei. Aber er fütterte sie und sorgte sich um seine Haie und Möwen, wie andere Kinder sich um ihre Haustiere kümmern. Johnny brauchte nur nie einen Käfig sauberzumachen.
„Deine Möwen scheißen das ganze Deck voll!“ meckerte Papa jeden Tag. „Man rutscht überall aus auf dem Mist. Die halbe Mannschaft hat sich schon dabei ein Bein gebrochen.“
Johnny hörte schon gar nicht mehr hin.
„Und deine Haie! Sie nagen an den Planken. Eines Tages werden wir sinken!“
„Ach, das glaube ich nicht“, sagte Johnny. „Meine Haichen nagen nur ein bißchen am Holz. Das ist für sie wie Zähneputzen.“
Johnnys Papa verstand nicht, warum die Haie ständig neben dem Schiff herschwammen und die Möwen über dem Segel kreisten.
„Sie lieben mich eben“, sagte Johnny.
Dann, eines Abends, Johnny hatte gerade seine Haie gefüttert, begann die Mannschaft zu maulen.
„Wir wollen den Kapitän sprechen!“
Die Männer waren kurz davor, zu meutern: „Es gibt seit Tagen kein Brot mehr!“ beschwerten sie sich. Komisch, dachte der Kapitän, ich habe doch so viel Getreide laden lassen. Es müßte ausreichen, um jeden Tag frisches Brot zu backen.
„Und außerdem – wir wollen nicht nur Kartoffeln essen! Wir wollen auch Fleisch!“
Komisch, dachte der Kapitän, wir hatten im Hafen genug Fleisch gekauft, um Monate davon zu essen.
„Immer gibt es nur Kartoffeln!“ schimpften die Männer. „Kartoffelbrot. Kartoffelpuffer. Kartoffelschnaps. Kartoffelklöße. Kartoffelsalat. Kartoffelauflauf. Bratkartoffeln. Gegrillte Kartoffeln. Pellkartoffeln.“
„Wo sind all unsere Lebensmittel geblieben?“ murmelte der Kapitän und verdächtigte im stillen den Koch, alles selbst gegessen zu haben. Nun war der Koch zwar dick, aber er konnte unmöglich alle vierundzwanzig Wildschweine alleine gegessen haben und die zwölf Rinder erst recht nicht.
„Reg dich nicht auf, Papa“, sagte Johnny leise, „ich war es. Nicht der Koch.“
„Häh? Du hast alles gegessen?“
„Nein. Natürlich nicht. Ich habe alles verfüttert. An meine Haie.“
Papa Mayer konnte es kaum fassen.
„Und… und was hast du mit unserem Getreide gemacht?“
„Die Möwen“, sagte Johnny nur knapp und machte eine Handbewegung,
als ob er etwas in die Luft werfen würde.
„Soso“, nickte Kapitän Mayer, „die Haie und die Möwen?“
„Ja, Papa.“
„Wenn die Mannschaft das erfährt, werden die Männer richtig sauer auf dich werden, Söhnchen“, flüsterte er.
„Wenn wir den Schweinehund erwischen, der das gemacht hat, den knüpfen wir auf!“ schrie der Maat.
„Genau! Jawohl!“
„Hängen soll er!“
Jetzt wurde Johnny ganz schlecht vor Angst. Doch da donnerte die Stimme seines Vaters übers Schiff: „Ich war es! Ich!“
Entsetzt sah die Mannschaft ihn an.
„Ich habe damit die Haie gefüttert. Damit sie uns vor Seeungeheuern schützen!“
„Stimmt!“ rief der Koch. „Ich habe mich schon gewundert,
warum uns noch nie ein Seeungeheuer angegriffen hat!“
„Und mit den Körnern beschenkte ich die Möwen. Sie sind hoch über uns und warnen uns rechtzeitig vor jedem Feind. Macht euch keine Sorgen, Männer. Im nächsten Hafen laden wir alles wieder zu.“
Die Mannschaft ging mit dem Gefühl schlafen, einen weisen Kapitän zu haben, und Johnny wußte, daß er einen Papa hat, der zu ihm hält.
(Klaus-Peter Wolf: Seeräubergeschichten, Loewe-Verlag, 8.Auflage)
Einige Kinder lachen am Ende dieser Geschichte. Andere weinen. Fast immer ruft jemand:
„So einen Papa hätte ich auch gerne!“
Ja, meine Damen und Herren, das, was der Piratenkapitän hier tut, ist meiner Meinung nach alles, worauf es ankommt: Er urteilt nicht. Er straft nicht. Er unterstützt! Er denkt dabei nicht wirtschaftlich. Er lügt sogar. Er kämpft für ein höheres Gut: Er lebt die Liebe zu seinem Kind. Es ist ihm nicht so wichtig, als Piratenkapitän erfolgreich zu sein. Es ist ihm schon schwer genug, es als Vater zu schaffen.
Das ist es, was die Kinder rührt. Sie spüren, daß es kalt geworden ist. Prügelnde Eltern oder Pädagogen sind längst von der D-Mark überholt worden. Auch im zwischenmenschlichen Bereich denken Menschen immer mehr betriebswirtschaftlich. So teilen sie die Zeit ein. Dieser Virus hat die Krankenhäuser, Arztpraxen und Therapeuten längst erreicht. Ohne Kostenzusage durch die Krankenkasse keine Therapie, und wenn sie den Kopf unterm Arm tragen.
Menschen als betriebswirtschaftlich auszuschlachtendes Kapital: Das widerspricht zutiefst der christlichen Ethik, und hier sollte sich Kirche neu positionieren. So sind Familienpapis und -mamis zu Männern und Frauen mit ständigem schlechten Gewissen geworden. Sorgen sie gut für ihre Kinder, versuchen sie, dem Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt standzuhalten, haben sie das Gefühl, als Eltern zu versagen, weil sie zu wenig Zeit haben, die Nerven blank liegen in der Knochenmühle des Acht-Stunden-Tags.
Leider stimmt die Formel heute fast überall: Wer Geld hat, hat keine Zeit mehr, wer Zeit hat, kein Geld. Kann seinen Kindern folglich nicht den tollen Urlaub ermöglichen und muß No-name-Produkte kaufen, wo doch der persönliche Wert inzwischen so sehr von den Marken bestimmt wird, die wir tragen.
Ja, das ist ein echtes Drama. Ich krieg das auf den Schulhöfen mit. Kinder werden ausgeschlossen, weil sie nicht die Klamotten von der richtigen Marke tragen und ihr Rucksack nicht dem Trend entspricht. Dies ist nicht überall so, aber dort, wo es auftaucht, spiegelt es, was hier in der Gesellschaft abgeht. Die Wichtigkeit von Menschen und Dingen wird an ihrer Verwertbarkeit in Mark gemessen. So spielen Kinder endlich wieder eine Rolle. Nämlich, seit sie als Käuferschichten entdeckt wurden. Es geht um zig Milliarden Mark Taschengeld. Und plötzlich ist sogar Geld vorhanden, Filme für Kinder zu drehen, denn man braucht Transportschienen für die Werbung.
Es geht zum Glück nicht mehr darum, sie für König, Vaterland oder irgendeinen Krieg zu begeistern. Sondern jetzt sollen sie für Cornflakes gewonnen werden. Die eigentlichen Probleme werden unter den Teppich gekehrt. Und der wirft inzwischen schon Beulen. Wir fallen darüber und können auf der Nase liegend nicht länger leugnen, daß da etwas unter dem Teppich liegt.
Angeblich stehen Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz des Staates. In Wirklichkeit wird jeder, der Kinder in die Welt setzt, bestraft. Bitte komme mir jetzt niemand mit dem dummen Argument, es gäbe ja Kindergeld.
Die einen liegen für ein paar Mark in der Nebensaison an einem sonnendurchfluteten einsamen Strand, die anderen zahlen ein Vielfaches für den gleichen Flug, um in dem überfüllten Ferienparadies mit den Kindern an der Eisbude Schlange zu stehen.
Was würde sich in unserer Gesellschaft ändern, hätte man für jedes Kind auch eine Stimme bei den Wahlen… Eine alleinerziehende Mutter mit vier Kindern hat heute eine Stimme am Wahlsonntag. Was würde passieren, hätte sie plötzlich fünf? Müßte man Kinder als Wesen unserer Gemeinschaft plötzlich ernst nehmen?
Ich glaube, daß wir auf dem Weg in die Suchtgesellschaft sind. Und dies findet bereits im Kindergartenalter statt. Für mich ist die tiefe Grundlage einer Sucht immer, daß Kinder früh ein Zuviel von etwas nehmen mußten, was ihnen nicht gut bekommen ist. Und etwas anderes, das sie brauchten, nicht bekommen haben. So haben sie gelernt, etwas Schlechtes zu nehmen. Es fängt am Eßtisch an, wenn sie gezwungen werden, etwas zu essen, das sie nicht wollen. Manchmal mit dem dummen Argument, woanders würden Kinder hungern und wären froh, wenn sie so etwas Gutes hätten. So zwingen wir ihnen mit schlechtem Gewissen etwas rein. Sie müssen heute ein Zuviel nehmen von allem. Eine Bilderflut. Eine Informationsflut. Eine Warenflut. Eine Farbenflut. Eine Flut von Lügen.
Nur: Es gibt auch einen Mangel. An Zuneigung. An echtem Lob. An Zuhören. An Liebe. Einen grundsätzlichen Mangel an Gewolltsein. Wir brauchen euch eigentlich nicht – das ist die Botschaft der Gesellschaft an die Kinder.Und ihr seid nur als Verbraucher erwünscht. Aber sonst… Jugendarbeitslosigkeit ist ein Verbrechen an den Seelen der Kinder. Dies ist der Weg von der vaterlosen Gesellschaft in die Suchtgesellschaft. Wenn sie nur rauchen, können wir froh sein.
Die gespaltene Gesellschaft gibt es längst. Sie ist in den Grundschulen zu sehen. Sie teilt die Gesellschaft in die Kinder, die in vier Jahren lesen und schreiben lernen und in die anderen. Man erkennt sie. Die einen bekommen morgens vor der Schule ihr Frühstück, die anderen gehen hungrig los. Den einen wird abends vorgelesen, und die anderen schlafen vom stundenlangen Fernsehen in der Nacht am anderen Morgen im Unterricht ein. Und damit eins klar ist: Dies ist keine Anklage gegen das Fernsehen, sondern die Frage: Wo sind die Eltern?
Wenn wir den Kindern, die die leere Wohnung mit Fernsehbildern füllen und auf Serienfiguren hören, weil die Eltern ihnen schon lange nichts mehr zu sagen haben, nun auch noch das Fernsehen wegnehmen, was geben wir ihnen dann dafür? Kein Fernsehen ist nicht besser als Fernsehen. Liebe und Zuwendung sind besser als Fernsehen. Gibt es davon genug, schaden die bewegten Bilder nicht.
Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Nur wer sich selbst erniedrigt und wird, wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.
Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen. Denn solchen gehört das Himmelreich. Und er legte die Hände auf sie und zog sie von dort weiter.
So stehe ich nun hier als Vater dreier Kinder und als einer, der für Millionen Kinder schreibt, mit einer ganz simplen Erkenntnis: Man erzieht Kinder nicht mit pädagogischen Konzepten. Man erzieht sie auch nicht mit Konsequenz. Schon gar nicht mit Prügel, Taschengeldentzug oder anderen Disziplinierungsmaßnahmen. Man erzieht sie, indem man sie annimmt, wie sie sind und sie liebt.
Alles andere ist zum Scheitern verurteilt.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
22.10.2000