Die Berufswahl

Von allen Seiten bedrängt, erst einen ordentlichen Beruf zu erlernen und sich nicht gleich auf das Leben als Künstler einzulassen, fällte Klaus-Peter Wolf für sich eine klare Entscheidung:

„Ich wollte Schriftsteller sein und nichts anderes. Es kam mir vor wie eine Entscheidung auf Leben und Tod. Zu oft hatte ich als kleiner Junge die Worte gehört: „Lern du erst mal was Anständiges!“ Und so glaubte ich, die Schriftstellerei sei etwas Unanständiges.“

„Ich kannte zu viele hoffnungsvolle Autoren, die aber erst einmal Lehrer wurden, um dann hinterher in Ruhe – und mit einem Brotberuf im Rücken – weiter schreiben zu können. Sie träumten diese Träume ein paar Jahre, aber dann waren aus ihnen keine Autoren geworden, sondern eben Lehrer. Gute meist. Immerhin.“

„Aber das wollte ich nicht. Ich sah meine Klassenkameraden. Ich hörte ihre Diskussionen. Sie planten ihr Leben. Wollten dies oder das werden. Mir kam es so vor, als hätte ich diese Möglichkeit gar nicht. Ich wollte nicht Schriftsteller werden. Ich war es von Anfang an. Ich hatte nur die Möglichkeit, es zu leugnen und unglücklich zu werden oder es zu sein mit allen Konsequenzen. Ich lernte also bewusst nichts Anständiges. Ich wollte mir keine Brücken in ein sicheres Leben bauen.“

„Ich lebte nur vom geschriebenen Wort.“

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Foto: Friedhelm Wessel