Hugo Ernst Käufer
Eigentlich, so gestand Hugo-Ernst mir mal nach ein paar Glas Wein, wollte er lieber Museumsdirektor werden und große Ausstellungen organisieren. Aber dann wurde er nur Direktor der Stadtbücherei. Er sagte das mit einem Augenzwinkern. Welches Glück für unsere Stadt, dachte ich damals.
Er hat Kunst und Künstler vorbildhaft gefördert und unterstützt. „Meine Tür ist immer offen für Dich“, hat er mir einst gesagt. Da war ich Schüler und gab eine radikale Schülerzeitung heraus, (Der Weg) die am Grillo Gymnasium heftigen Repressalien ausgesetzt war. So musste ich jede Nummer vorlegen, bevor sie in den Druck ging. Erst wenn ich die Genehmigung der Schulleitung hatte, durfte die Zeitung verkauft werden. Das war nicht immer einfach. Da stießen schon mal Welten aufeinander. Natürlich bekam ich von Hugo Gedichte, die ich drucken durfte.
Als ich Geschäftsführer im Literarischen Verlag war, half er mit einer Bürgschaft und mit guten Kontakten. Von ihm bekam ich das erste Honorar meines Lebens für eine Lesung. 50 DM. Ein Vermögen, das ich damals in Porto steckte um meine Geschichten an Zeitungen verschicken zu können.
Wenn er selbst vorlas, dann meist mit riesigen Buchstaben beschriebene Zettel, denn die Brillengläser waren zwar dick, reichten aber nie aus. Hugo Ernst Käufer schreibt noch immer. Der Maler und Holzschneider Gölzenleuchter wird in seiner Edition Wort und Bild bald einen neuen Band mit Hugo Ernst Käufer Gedichten herausbringen – und das ist doch mal eine gute Nachricht.