Ostfriesensünde hängt internationale Konkurrenz ab

Preis für den Besten Krimi des Jahres 2010 geht an Klaus-Peter Wolf

Das renommierte Onlineportal Krimi-Couch vergibt den einzigen Publikumspreis für Kriminalromane. Unter 20 internationalen Bestsellern, fast alle tummelten sich lange auf der Spiegel-Bestsellerliste auf den ersten Plätzen, sah Klaus-Peter Wolfs Roman Ostfriesensünde nach einem hoffnungslosen Außenseiter aus. Aber dann kam es zur großen Überraschung: Wolf konnte fast ein Drittel aller abgegebenen Stimmen für seinen Roman gewinnen.

Klaus-Peter Wolfs Kriminalromane sind ein Phänomen. Sie spielen auf den ostfriesischen Inseln und in Norden, Aurich, Westerstede. Die Landschaft ist geradezu ein Protagonist der Handlung und trotzdem hat man, wie der Kritiker Wolfgang Weninger schreibt,

„bei Klaus-Peter Wolf niemals das Gefühl, einen Regio-Krimi in der Hand zu haben.“

Wolf ist ein erfahrener Tatort-Krimiautor, der Drehbücher für Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal schrieb, für das Kölner Ermittlerteam Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt und für die Frankfurter Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf. Was seine Bücher auszeichnet, ist die psychologische Tiefe. Hier schreibt ein Mann, der die Abgründe der menschlichen Seele sehr genau kennt, und er benutzt die Schönheit der Landschaft Ostfrieslands als Kontrast, um die Hölle, die die Menschen in sich tragen, besser beschreiben zu können.

Seinen Ostfrieslandkrimis wird ein hohes Suchtpotential bescheinigt. Vielleicht ist dies die Erklärung dafür, warum er so viele Fans hat. Viele bezeichnen den ersten Wolf-Krimi, den sie gelesen haben, als Einstiegsdroge.

Bei seinen Veranstaltungen, die meist Wochen vorher ausverkauft sind, zeigt er sich als Vortragskünstler. Das sind keine öden Autorenlesungen, sondern hier kommt ein echter Entertainer. Kein Wunder, dass er seine Hörbücher, alle erschienen im Goyalit-Verlag, selbst einliest. Auch der neueste, Ostfriesenfalle, ist soeben auf den Markt gekommen.

Bei seinen öffentlichen Auftritten ist sofort zu spüren, wie nah Autor und Leser sich sind. Immer wieder kommt es zu Diskussionen über Figuren und deren weitere Entwicklung. Viele Menschen identifizieren sich offensichtlich mit seiner Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Vielleicht gerade weil sie so eine gebrochene, ambivalente Person ist, bietet sie viele Projektionsmöglichkeiten.

Hier hat sich eine Krimireihe ohne große Werbekampagnen durchgesetzt und ohne dass der Schriftsteller ständig als Talkshowgast präsent war. Was ist geschehen? Klaus-Peter Wolf hat dafür eine ganz einfache Erklärung:

„Das passiert eben, wenn Leser und Handel eine Reihe mögen.“

Sein neuer Roman Ostfriesenfalle startete gleich am ersten Verkaufstag auf Platz 28 der Spiegel-Bestsellerliste. In jedem seiner Bücher sind hinten bereits ein paar Seiten, die neugierig machen sollen auf das nächste. Ein Konzept, das offensichtlich greift. Die Zeiten, in denen der Spruch galt: Deutsche Autoren können keine Spannungsliteratur schreiben, da muss man schon zu amerikanischen Thriller-Autoren greifen, sind endgültig vorbei.

An vielen Schweizer Schulen sind Klaus-Peter-Wolf-Krimis Klassenlektüre geworden. Er selbst grinst darüber und sagt:

„Ja, das stimmt. Ich werde ständig eingeladen, um an Gymnasien und weiterführenden Schulen aus den Büchern vorzulesen. Ihr Deutschlandbild wird wesentlich von meinen Ostfrieslandkrimis geprägt. Für die ist das sehr exotisch. Ebbe und Flut, gibt es das wirklich?“

Die Anonymität der Großstadt existiert in seinen Krimis nicht. Hier kennt jeder jeden und höchstens die Touristen kommen als Fremde, werden aber mit offenen Armen aufgenommen.

Klaus-Peter Wolfs Kriminalromane sind Perspektivenarbeiten. In schnell wachsenden Szenen sieht der Leser die Welt immer wieder aus einer anderen Sicht. Aus der des Täters, des Opfers und dann der Ermittlerin. So fügt sich in den Büchern ein komplexes Bild zu einer raffinierten Story zusammen. Vielleicht sind die Bücher deshalb für den Deutschunterricht ebenso geeignet wie für eine unterhaltsame Lektüre im Strandkorb.

Die Krimi-Couch gilt als das Onlineportal für Kriminalromane. Die Website wurde mit dem Grimme-Online-Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung ausgezeichnet und hat täglich mehr als 14.000 Besucher.

Ich danke all meinen Freunden, Fans und Lesern für Ihre Unterstützung!